„Made for Germany“ für „Made in Germany“
10-17 HaiPress
Die neue Bundesregierung startete im Juli 2025 eine Initiative „Made for Germany“. Die Initiative besteht aus 61 CEO deutscher und internationaler Großunternehmen und der Bundesregierung. Ziel der Initiative ist es,ein Investitionspaket iHv 631 Mrd. EUR Investitionen in Deutschland einzubringen und erzeugt damit eine hohe Aufmerksamkeit. Schon kurz nach dem medienwirksamen Kick-Off sickert erste Kritik an dem Vorhaben durch: niemand außer Mc Kinsey weiß woher die Zahl 631 Mrd. EUR kommt,viele eingerechnete Investitionen waren schon vor der Initiative geplant,nur Großunternehmen,nur eine Frau,Lobbyisten-Kampagne.
Ein weiteres Ergebnis ist wohl ein vertrauliches Dokument,indem diverse unternehmerische Empfehlungen oder besser Anforderungen an die Regierung zusammengefasst sind,um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder attraktiver zu gestalten. Mit diesem Papier soll es im Herbst nun weitergehen.
Good News?
Ja! Es ist nicht die Zahl iHv 631 Mrd. EUR,um die es hier geht. Die bringt erstmal Medienaufmerksamkeit und das ist gut so,weil damit der Druck auf die Regierung steigt,diese Kampagne und diesen Antritt nicht versanden zu lassen,sondern abzuliefern. Ziel sollte es sein,Bürokratie abzubauen,den Weg zu mehr Unternehmertum in Deutschland zu ebnen,indem Hürden und Hemmnisse abgebaut werden. Anträge sind zu kompliziert,deren Genehmigung dauern lange und binden viel zeit und Kraft der Unternehmer.
Sind es die richtigen CEO,die da zusammensitzen?
Ja,sind es! Bei Research zu „Made in Germany“ stellt man immer wieder fest,dass es vor allem die Großkonzerne und die ganz kleinen Start-Ups der produzierenden Unternehmen sind,welche den Standort Deutschland meiden bzw. in der Vergangenheit gemieden haben. Die Großen,weil sie den notwendigen Stabsbereich haben,der Kooperationen bzw. Tochterunternehmen im fernen Ausland angemessen steuern kann und weil für sie der asiatische Absatzmarkt verlockend ist. Jedoch im Angesicht der geopolitischen Entwicklungen und wachsenden Abhängigkeitsrisiken wächst der Anreiz einer Deglobalisierungsstrategie,eine wieder national ausgerichtete Investitionspolitik und dem Wunsch nach Abbau von Bürokratie in Deutschland,um Entscheidungen zu justieren. Bei diesen Unternehmen liegen eben auch viel Know-How und Erfahrungen zu genau diesen Fragestellungen. Start-Up‘s hingegen bauen erst gar keine Produktionsbereiche auf,sondern nutzt die vorhandene Infrastruktur im europäischen Ausland,die eine dauerhafte Produktionskooperation in Asien im Full-Service-Modus aufzubauen: einfach und günstig. Dem deutschen Mittelstand aber und vielen Familien-unternehmen mit bereits gewachsenen Strukturen fallen Auslagerungen ins Ausland schwer bzw. sind oft zu risikoreich.
Made for Germany!
So laut wie die Kampagne von Hr. Merz angekündigt wurde und 61 deutsche und wenige internationale CEO,genauso so groß sind die Erwartungen an diese Initiative für und aus Deutschland. Im geopolitischen Wandel ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung,will Deutschland nicht zum Spielball werden. Mit Blick auf die vollen Kalender der Herrschaften geben wir ihnen noch ein bisschen Zeit,die richtigen Handlungsfelder festzulegen und dann sinnvoll und verantwortlich für Deutschland zu Handeln. Die Frauenquote könnte allerdings jetzt schon optimiert werden – das führte in der Vergangenheit tendenziell zu besseren Ergebnissen besonders in schwierigen Zeiten.
Ein Hinweis: Die Samsung-Kampagne „Made for Germany“ hat mit der obigen Kampagne nichts zu tun. Samsung kennzeichnet so Geräte,welche für den deutschen Markt bestimmt sind,die aus dem Grund mit gewissen Zusatzfunktionen ausgestattet sind. Die Geräte sind jedoch nicht in Deutschland gefertigt!
PM