Bei Bauarbeiten Naturkundemuseum in Denver entdeckt Dinoknochen unter eigenem Parkplatz
07-14 IDOPRESS
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Der Parkplatzfund hat es in die Ausstellung geschafft
Foto: Thomas Peipert / picture alliance / AP
Optisch ist das Fossil nicht allzu beeindruckend. Der Wirbelknochen des Dinosauriers hat die Form eines Hockeypucks und erinnert an einen Klumpen fest gewordenen Schlamms. Was ihn so spannend macht,ist sein Fundort: Er stammt aus einem mehr als 230 Meter tiefen und nur fünf Zentimeter breiten Loch – direkt unter dem Parkplatz des Naturkundemuseums in der US-amerikanischen Stadt Denver.
Das Museum im Bundesstaat Colorado ist bekannt für seine Ausstellungen zu Dinosauriern. Unter anderem befindet sich dort ein Skelett eines Tyrannosaurus rex. Entsprechend groß ist die Aufregung darüber,dass nun,direkt vor der Haustür,ein Teil eines Urreptils entdeckt wurde. »Es ist wie ein goldenes Ticket für die Fabrik von Willy Wonka«,sagte einer der Museumsmitarbeiter,der Geologe James Hagadorn. Dem Museum zufolge handelt es sich bei dem Knochen um das älteste und am tiefsten gelegene Fossil,das je in Denver gefunden wurde.
Museum: Nur zwei vergleichbare Funde
Eigentlich sollte über das Bohrloch das geothermische Heizpotenzial der Umgebung untersucht werden. Obwohl in der Region um Denver regelmäßig Fossilien gefunden werden,hatte niemand erwartet,dass man in dem winzigen Radius von fünf Zentimetern auf einen Dinosaurierknochen stoßen würde. »Es ist unglaublich,es ist super selten«,sagte Hagadorn. Nach Angaben des Museums gab es weltweit bislang nur zwei vergleichbare Funde in Bohrlöchern.Der Knochen wurde von Experten untersucht und zunächst einem eher kleinen,pflanzenfressenden Dinosaurier zugeordnet. Er soll in der späten Kreidezeit vor etwa 67,5 Millionen Jahren gelebt haben. »Dieses Tier lebte wahrscheinlich in einer sumpfigen Umgebung,die damals stark bewachsen war«,sagte ein weiterer Mitarbeiter des Museums. Neben dem Knochen wurden in dem Bohrloch auch versteinerte Pflanzen gefunden.
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Das Fossil aus dem Parkplatz ist mittlerweile im Museum ausgestellt. Pläne,nach weiteren Teilen zu suchen,gibt es nicht: »Ich würde gern ein 233 Meter langes Loch in den Parkplatz graben,um diesen Dinosaurier und den Rest auszugraben«,sagte Hagadorn. »Aber ich glaube nicht,dass das möglich ist,denn wir brauchen wirklich Parkplätze.«
esw/AP