Schottergärten in Zeiten des Klimawandels
05-26 IDOPRESS
Schottergärten sind nicht nur gesetzlich verboten (vgl. §9 Landesbauordnung und § 21a Landesnaturschutzgesetz),sondern wirken sich auch negativ auf die Artenvielfalt in den Siedlungsräumen aus.
Hier einige Gründe,die gegen Schottergärten sprechen:
Schottergärten sind Hitzeinseln
Im Sommer erhitzen sich die Steine und strahlen die Wärme dann nachts ab. Schotterflächen können Wasser schlechter speichern. Meist fehlen zudem die Pflanzen,die das Wasser über ihre Blätter verdunsten sowie Schatten spenden. Der Kühlungseffekt solcher Flächen ist daher gleich null.
Unter Schotter regen sich keine Regenwürmer
In einer Handvoll Bodenerde tummeln sich normalerweise mehr Lebewesen,als es Menschen auf der Erde gibt. Doch in Schottergärten leidet das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit geht verloren. Der Boden ist verdichtet und durch Folie und Vlies von der Luft abgeschnitten. Regenwürmer und andere Bodenlebewesen finden keine Nahrung.
Schottergärten und Starkregen
Starkregen kann auf versiegelten Flächen zum Problem werden. Regenwasser versickert nur langsam und so steigt das Risiko für Überschwemmungen,da die Kanalisation die Wassermassen nicht fassen kann
Und hier noch für die sparsamen Schwaben: Schottergärten sind teuer und pflegeintensiv
Schotterflächen muss man regelmäßig von Blättern und Pflanzenaufwuchs befreien. Kies und Steine können mit der Zeit Moos und Algen ansetzen,was ungepflegt wirkt. Wird die Fläche nach einigen Jahren unansehnlich,muss sie komplett abgetragen,der Kies gewaschen,das Vlies unter dem Kies erneuert und der saubere Kies wieder aufgelegt werden.
Deshalb: Grüne Gärten – ein Rückbau ist in wenigen Schritten möglich
Dieser lässt sich im Ganzen oder in Teilschritten umsetzen. Ein Haufen Schotter kann zum Reptilienversteck werden,das Vlies darunter wird entfernt und die restlichen Steine werden mit Sand und Kompost vermischt. Danach kann gesät oder bepflanzt werden. Besonders gut gedeihen auf solchen Flächen Steingartenpflanzen und trockenheitsverträgliche Wildstauden. Wer blühende Stauden,Bäume,Hecken und andere grüne Elemente in den Garten zurückholt,verbessert das Mikroklima,bietet Tieren Nahrung und Lebensraum,beugt Überschwemmungen vor und sorgt optisch für Vielfalt.
Quelle: NABU Baden-Württemberg / Aniela Arnold
PM NABU Mittleres Filstal und Lauterta