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„Ohne Sie funktioniert es nicht!“

05-26 HaiPress

Es ist ein beunruhigendes Bild,das Generalarzt Dr. Bruno Most (Foto) zeichnet: Sollte Deutschland in ein Kriegsgeschehen einbezogen sein,ist der militärische Sanitätsdienst auf die Hilfsorganisationen angewiesen.

„Jede Investition in den Sanitätsdienst der Bundeswehr ist eine Investition in den Bevölkerungsschutz.“ Und: „Die Streitkräfte sind in der Landes- und Bündnisverteidigung auf das zivile Gesundheitssystem angewiesen.“ Generalarzt Dr. Bruno Most fand im Rotkreuz-Landesmuseum in Geislingen deutliche Worte,forderte,dass dafür die Hilfsorganisationen mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet werden müssen. „Wir müssen Sie noch viel deutlicher befähigen,Ihren Aufgaben gerecht zu werden.“ Der stellvertretende Kommandeur im Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung sprach auf Einladung des Konventionsbeauftragten des DRK-Kreisverbandes Göppingen über „Deutschland in der Gesamtverteidigung – Erwartungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr an Hilfsorganisationen und das zivile Gesundheitswesen“.

Die Vorträge,zu denen der Konventionsbeauftragte des DRK-Kreisverbandes seit Jahren in das Museum einlädt,greifen immer aktuelle Themen auf,die von versierten Referenten vorgestellt werden. Mit dem Generalarzt Dr. Bruno Most war es dem Konventionsbeauftragten Christian Striso einmal mehr gelungen,diesem Anspruch gerecht zu werden. Weit mehr als 100 Besucher*innen aus den Reihen der haupt- und ehrenamtlichen Rotkreuzler*innen,anderer Hilfsorganisationen wie der DLRG,von Polizei und Feuerwehr,aus der Lokalpolitik sowie Behördenvertretern und zahlreichen Angehörigen der Bundeswehr zeigte der Referent auf,wie sich der Sanitätsdienst der Bundeswehr auf den Fall der Fälle vorbereitet.

Fünf Jahre werde es brauchen,bis der Sanitätsdienst der Truppe ausreich end ausgestattet sei. „Bis dahin wird Putin entsprechend aufgerüstet haben.“ Klar sei jedoch,dass es ohne zivile Strukturen im Verteidigungsfalle nicht gehen werde. Das hätten „die Planspiele am grünen Tisch“ eindeutig gezeigt. Nicht geklärt sei bislang „der Verwundetentransport auf der Schiene. Wir brauchen ein komplexes Verwundeten-Transportsystem. Dazu brauchen wir Sie. Denn unser Personal wäre an der Front.“ In Fragen der Blutversorgen „arbeiten wir eng mit Ihnen zusammen“. Unabdingbar sei aber auch,in Europa wieder eine funktionierende Pharma-Industrie aufzubauen. Auch der Bundesfreiwilligendienst (BFD) müsse neu aufgestellt werden. Denn ein verpflichtendes Jahr sei die nächsten Jahre kein Thema mehr. „Dafür müsste das Grundgesetz geändert werden.“ Der BFD müsse besser bezahlt werden. „Nur so gewinnen wir Menschen für den zivilen Katastrophenschutz.“

Im Anschluss an den Vortrag zu einem Thema,das bis vor wenigen Jahren undenkbar war,stellte sich der Referent den Fragen des Publikums. Andreas Mauritz,Justitiar des DRK-Kreisverbandes,befürchtete,dass zentrale Kliniken Ziel von Angriffen sein könnten und würde die medizinische Versorgung von verletzten Soldat*innen deshalb lieber dezentralisieren. „Wir müssen die kritische Infrastruktur deutlich besser schützen“,so Dr. Most. Marc Lux,Vorsitzender der Kreisärzteschaft,führte an,dass in Deutschland Klinikbetten abgebaut würden. „In den Niederlanden werden sie nur eingemottet.“ „Eine leere Hülse ohne entsprechendes Personal hilft nichts“,stellte Dr. Most fest und erhielt Unterstützung von Wolfgang Schmid,dem kaufmännischen Geschäftsführer des Alb Fils Klinikums. Die Corona-Pandemie habe gezeigt,„dass längere Arbeitszeiten nur eine bedingte Zeit möglich sind“.

Dr. Bruno Most,Generalarzt: „Wenn vorne gestorben wird,gibt es auch hinten kein normales Leben mehr“.

Info:

Die Genfer Konvention von 1864 legte das Fundament für das heutige humanitäre Völkerrecht. Darin ist das Rote Kreuz als Schutzzeichen für Hilfspersonal und medizinische Einrichtung verankert. Die Signatarstaaten verpflichten sich das Zeichen zu respektieren. Weitere Informationen unter https://www.drk.de/das-drk/auftrag-ziele-aufgaben-und-selbstverstaendnis-des-drk/humanitaeres-voelkerrecht-im-kontext-des-drk/genfer-abkommen/

PM DRK Kreisverband Göppingen

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